Einmal im Jahr, in den Sommerferien findet das Atemi-Ryu Trainingslager statt. Eine Woche lang wird in Blankenheim in der Eifel trainiert. Wer jemals im Erftkreis zur Schule ging, kennt unsere Unterkunft, den Jugendhof Finkenberg, eine Jugendbildungsstätte des Kreises. Malerisch gelegen bietet der Finkenhof ideale Bedingungen für eine Woche intensives und abwechslungsreiches Training.

Früh morgens geht es üblicherweise los mit Qi Gong. Qi Gong stammt aus China und ist eine Mischung aus Meditation, Atemübung und Gymnastik, gerade richtig um die Lebensgeister zu wecken. Das ist auch bitter nötig, denn als Nächster Programmpunkt steht der Waldlauf an.

Die Strecke ist zwar nicht besonders lang, so zwischen 3 und 4 km, aber die haben es in sich. Es geht erst steil bergab, dann ein kurzes Stück gerade und dann wieder steil bergauf. Diese Strecke wird von allen Teilnehmern gehasst. Um sie zu entschärfen wird seit einiger Zeit für die weniger laufstarken Budoka Nordic Walking angeboten. Gleichzeitig die Gelegenheit diese komische neue Trendsportart mal unbeobachtet ausprobieren zu können. An den Tagen mit heftigem Muskelkater wird Nordic Walking übrigens gerne als Alternative zum Joggen gewählt.

Nach dem Frühstück geht es dann weiter in der Halle. Im Gegensatz zu unserem Dojo daheim, Platz satt und jede Menge Sportgeräte die wir ins Training mit einbeziehen konnten, z. B. für Tritte auf dem Schwebebalken - schult das Gleichgewicht ungeheuer.

Ein Schwerpunkt der Trainingswoche ist Randori, die Abwehr freier Angriffe. Im normalen Kreisrandori wird derjenige, der in der Mitte steht nacheinander von den anderen angegriffen, wobei er nicht weis, wer ihn als nächstes wie angreift. Diese Übungsform kann man auf die unterschiedlichsten Arten variieren, nur ausweichen, nur Würfe, oder mit verbundenen Augen. Ein besonderes Highlight ist das Sumpfrandori auf Weichbodenmatten.

Zwei chinesische Langstockformen gehören zu unserem Repertoire außerhalb der Prüfungsordnung. Weil diese Formen ohne Würfe auskommen werden sie bei schönem Wetter gerne draußen an der frischen Luft geübt.

Am vorletzten Tag stehen regelmäßig Prüfungen an. Prüfungen auf dem Trainingslager sind immer etwas besonderes. Nach einer Woche hartem Trainings sind die Prüflinge hochmotiviert ihr Können auch zu zeigen. Bei Prüfungen zum 1. Kyu ist jedes Mal ein externer Prüfer vom KJJV dabei der beeindruckt werden will.

Eine Woche Blankenheim besteht aber nicht nur aus Training. Der dritte Tag z. B. dient der aktiven Erholung. An diesem Tag ist der Muskelkater erfahrungsgemäß am schlimmsten und der Körper braucht einfach etwas Ruhe. Vormittags wird mit "halber Lunge" trainiert. D. h. keine kraft- und besonders keine schnellkraftintensiven Einheiten. Am Nachmittag wird es dann ganz gemütlich. Es geht ins Schwimmbad nach Bad Münstereifel und anschließend Pizzaessen. Nicht zu vergessen, der Abschlussabend. Am letzten Abend wird der Grill angeschmissen und ein Fässchen angeschlagen, es gibt schließlich genug zu feiern. aber nicht zu doll, denn die letzte Trainingseinheit steht noch aus, Katertraining am letzten Tag.

Danach wird endgültig gepackt und die müden Krieger machen sich auf den Heimweg, bis zum nächsten Jahr.